Erschließungsmöglichkeiten des Schwebstöcken




Über 84 Millionen Personen leben in Deutschland - und diese müssen irgendwo wohnen. Das Problem: der Wohnungsbau in Deutschland hinkt der Nachfrage hinterher.

Um die Situation in Schellhorn etwas zu entspannen, beabsichtigt ein Ehepaar, auf einem bereits erschlossenen Grundstück am Schwebstöcken vier Mehrfamilienhäuser mit 16 Wohneinheiten zu errichten. Die Gemeinde hatte ihr Einvernehmen erteilt und auch der Kreis Plön hat einen positiven Vorbescheid erlassen.

Einem Pressebericht vom 4. Dezember 2024 ist jetzt zu entnehmen, dass die Stadt Preetz dieses Vorhaben gerichtlich torpediert.
Begründung: der Schwebstöcken sei eine Fahrradstraße und nicht für eine Erschließung auf schellhorner Gemeindegebiet vorgesehen. Zudem würde es zu einer hohen Verkehrsbelastung kommen.

Das Argument "Fahrradstraße" scheint doch ziemlich weit hergeholt zu sein, denn eine solche Zweckbestimmung schließt andere Verkehrsarten nicht aus. Gerne wird diese Straße von den Anwohnern des nördlich gelegenen Wohngebietes "Schwebstöcken", aber auch von anderen ortskündigen Automobilisten als Abkürzung genutzt. Für viele Kleingärtner ist sie eine geeignete Möglichkeit, ihre Gärten zu erreichen (fünf markierte Stellplätze auf der Straße sowie Zufahrt für einen größeren Parkplatz). Auch die kurze Einbahnstraßenregelung zwischen diesem Parkplatz und der Einmündung in die Bernstorffstraße wird gerne missachtet.

Die Älteren werden sich erinnern, als Mitte der sechziger Jahre die Schellhorner Straße erweitert wurde und der Schwebsöcken den gesamten Durchgangsverkehr aufnehmen musste.

Die Gemeinde Schellhorn hat in der Vergangenheit mehrere Versuche gestartet, eine Siedlungsentwicklung im genehmigten Flächennutzungsplan südlich des Antennenträgers anzugehen, ist aber regelmäßig am Veto der Stadt Preetz wegen der erforderlichen Nutzung des Schwebstöcken als Erschließungsstraße gescheitert. Bereits in einem Städtbaulichen Rahmenplan von 1995 ist dokumentiert, dass eine Erschließung über den Schwebstöcken von der Stadt Preetz ausgeschlossen wird.

Theoretisch wäre auch eine Erschließung über die Verlängerung des Schlehenkamps möglich; hier scheitert es aber an der Verfügbarkeit eines Grundstückes.

Welches Ziel verfolgt aber die Stadt Preetz mit ihrer Blockadehaltung? Spielt hier möglicherweise eine Studie zur "Erschließung östlich Schwebstöcken in Schellhorn" eine Rolle? Diese wurde mit der Prämisse "keine ausschließliche Erschließung über Tapastraße und gar keine über Schwebstöcken" versehen.

Es werden folgende sechs potenzielle Anschlusstellen untersucht:

  • Wischkamp/Gartenstraße
  • Moritz-Schreber-Straße
  • Mühlenberg mit Anbindung an Schellhorner Straße
  • Tapastraße
  • Schlehenkamp und
  • Brombeerweg
Die zwei letztgenannten dürften wegen langer Zufahrtstraßen uninteressant sein.

Die nebenstehende Darstellung zeigt grob vereinfacht drei interessante Varianten. 

Bereitet Preetz in kleinen Schritten eine (teilweise) Bebauung des Kleingartengeländes vor?

In der abschließenden Bewertung wird ausgeführt: "Je nach Variante kann mindestens ein Teil der Kleingärten erhalten bleiben",

... und mit einem Seitenhieb in Richtung Schellhorn :

"Ohne Kompromiss mit Preetz wäre es für Schellhorn eher sinnvoll, in anderen Teilbereichen mit der Entwicklung des Gebietes zu beginnen."

Nur 'mal so meine Gedankenspiele