Die Entwicklung Schellhorns

Schellhorn früher

Bereits seit uralten Zeiten existierte hier schon eine Siedlung. Davon zeugen Funde aus der Steinzeit
(6000 - 1600 v. Chr.) und der Bronzezeit (1600 - 800 v. Chr.) auf Schellhorner Gebiet.
In alten Aufzeichnungen aus dem Jahre 1286 wird das Dorf Schellhorn erstmals unter dem Namen "Scadehorn" erwähnt.

Was bedeutet dieser Name?
Das Grundwort "Horn" bezeichnet eine Landschaftsform, d.h. einen halbmondförmigen Landrücken an einem See oder in einer Niederung. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich hierbei um eine ehemalige slawische Burganlage auf der Halbinsel am Scharsee handeln könnte, der kurz hinter der Ortschaft Schellhorn inmitten der ostholsteinischen Landschaft liegt und durch einen Abfluss (die "Au") mit dem Lanker See verbunden ist.
Der Wortteil "Skade" kann "Schaden" oder "Schatten, dunkel" bedeuten. Vielleicht hat das Dorf einmal einen großen "Schaden" erlitten oder es wurde häufig von Nebeln eingehüllt und damit "verdunkelt".
Im Wappen der Gemeinde wurde das Horn als Sinnbild der viele Jahrhunderte bestehende Kontinuität des Ortes aufgenommen. Die vier Kreisabschnitte im oberen Teil des Wappens symbolisieren die vier Ortsteile Schellhorn,Freudenholm, Scharstorf und Sophienhof. Der diagonal durch das Wappen verlaufende Balken weist auf eine große Straße hin, die seit alters Ostholstein von der unteren Trave zur Kieler Förde durchquerte.

Probst Bocholt legte zu dieser Zeit ein Register der Besitztümer des Preetzer Klosters an - und hier wird auch Schellhorn aufgeführt.
Man nimmt an, dass die Gegend vor der Preetzer Klostergründung (ca. 1260) unbesiedelt war.
Das Dorf erstreckte sich zu damaliger Zeit am nordwestlichen Ufer des Scharsees und bestand aus 10 "Hufen" und gehörte bis 1867 dem Kloster Preetz.
Dann wurde Schellhorn durch die preußische Annexion von Schleswig-Holstein im Jahre 1866 eine freie Landgemeinde.
1877 hatte Schellhorn 158 Einwohner und ein Areal von 287 ha. Zum Gemeindevorsteher wurde Christian Ohrt gewählt.

Das Dorf Scharstorf, heute Teil der Gemeinde, wird als eigenständige Siedlung schon 1224 als "Scerresthorp" erwähnt; es gehörte Breide Rantzau und wurde erst 1370 an das Kloster Preetz verkauft.

Im Schuljahr 1867/68 wurden in der Schule Schellhorn 40 Kinder, die auch aus den umliegenden Gemeinden kamen (Sophienhof, Freudenholm, Scharstorf), unterrichtet. Bis 1872 wurde die Schulaufsicht vom adeligen Kloster Preetz ausgeübt; danach wurde in Preußen die staatliche Schulaufsicht eingeführt.

2011 beging der Ort seinen 725. "Geburtstag".

Schellhorn heute

Die Gemeinde Schellhorn ist eine von 17 Gemeinden, die das Amt Preetz-Land verwaltet. Mit dem Sitz der Amtsverwaltung ist Schellhorn Bindeglied zwischen dem städtischen (Preetz) und dem ländlichen Raum. Zum Gemeindegebiet gehören die Ortsteile Freudenholm, Scharstorf und Sophienhof. Schellhorn für seine Einwohner ein wichtiger Versorgungs- und Wirtschaftsstandort:
  • Im Dorfzentrum befinden sich eine Tierarzt- und eine Zahnarztpraxis, eine Praxis für Psychotherapie und Supervision, eine Sparkassenfiliale, ein Frisiersalon, ein Hotel und Restaurant, ein Supermarkt sowie zwei Steuerberater. Kurzzeitig gab es auch ein Haus mit einem "roten Herzchen".
  • Im Ortsteil Freudenholm befindet sich eine Fachklinik für alkoholkranke Frauen und Männer.
  • Schellhorn hat eine Grundschule, einen Kindergarten und ein Kirchenzentrum.
  • Schellhorn ist reich an Handwerksbetrieben: es gibt zwei Autoreparaturwerkstätten, eine Kfz-Prüfstelle, eine Lackiererei, zwei Malerbetriebe, einen Elektro-Betrieb, eine Tischlerei und Glaserei, zwei Installateure und Heizungsbauer, eine Firma für Bautenschutz und einen Unterwasser-Tauchbetrieb mit weltweitem Einsatz.

Wichtig sind auch vier größere Bauern- bzw. Gutshöfe - darunter die adeligen Güter Sophienhof und Freudenholm.
Für die Sicherheit sorgt die Freiwillige Feuerwehr.
Das gesellschaftliche und sportliche Leben wird durch die Schellhorner Gilde und den AktivKreis geprägt.
Die Einwohnerzahl schwankte in den letzten 10 Jahren zwischen etwa 1.500 und 1.620.

 


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